Kontemplation im Alltag: Die sanfte Praxis für mehr Leichtigkeit
- Taimi Z
- 9. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Kontemplation im Alltag kannst du überall praktizieren. Sie ist die Kunst, dich mit einem Aspekt deiner selbst anzufreunden, indem deine Gedanken immer wieder sanft um einen Begriff, ein Wort oder eine Eigenschaft kreisen.
Es ist weder strenge Konzentration noch Meditation, sondern ein fließender Zustand, in dem Altes und Neues einander begegnen. Stehst du in der Warteschlange? Statt genervt zu sein, betrachte den Moment als Geschenk: ein paar Minuten, um deinem Thema wieder Raum zu geben.
Es geht nicht darum, etwas „wegzudenken“. Vielmehr nimmst du es als Teil von dir an und durchfühlst es. In diesem Annehmen entstehen neue Gedanken, Gefühle und Ideen. Das ursprüngliche Empfinden wird weicher, ergänzt sich und schafft Raum für Neues.
Ein Beispiel aus meinem Leben: Der Schattenaspekt „sich als Opfer fühlen“. In meinem genetischen Code taucht er gleich zweimal auf. Durch Kontemplation im Alltag habe ich erkannt, wie vielschichtig dieses Gefühl ist – und dass ich jederzeit entscheiden kann, ob ich mich so fühlen möchte oder nicht.
Ich habe beobachtet, reflektiert, zu mir geholt und bei mir behalten. So konnte ich Schritt für Schritt aus dem Muster aussteigen. Heute bin ich Herrin meiner Gefühle. Ich kann jederzeit an der Stellschraube „Ich fühle mich als Opfer der Umstände“ drehen. Das macht mein Leben leichter, mein innerer Rucksack wird kleiner, und ich habe mehr Bewegungsfreiheit.
Kontemplation im Alltag funktioniert beim Laufen, beim Kochen, in der Warteschlange oder auf der Hunderunde. Selbst an der roten Ampel oder mit der ersten Tasse Kaffee am Morgen.
Was es dafür braucht, sind zwei Dinge:
Das Bewusstsein, dass dir gerade ein Moment für deine Gedanken und Empfindungen geschenkt wurde.
Die Bereitschaft, Verantwortung für deine Befindlichkeit zu übernehmen.
Wir suchen oft Gründe im Außen – die Welt ist ungerecht, jemand hat uns Unrecht getan. Doch häufig haben wir die Situation selbst angezogen, als Lernfeld, frei von Moral.
Hier kommt ein dritter Aspekt ins Spiel: Geduld und Wohlwollen mit dir selbst. Wenn du deine Gedanken und Gefühle um das vermeintliche Problem kreisen lässt, wirst du weicher und offener. Diese Haltung verändert deine Frequenz – und damit auch, was du anziehst.
Plötzlich geschehen Synchronizitäten: die richtige Begegnung, der passende Moment. Zeichen dafür, dass du durch Kontemplation im Alltag Raum für Neues geschaffen hast.
Mit der Zeit wird diese Praxis zur Gewohnheit. Du lebst sie. Du wirst gelassener, freier. Freiheit ist das Geschenk, das sich entfaltet, wenn du die Opferrolle losgelassen hast.
Darum: Wenn dir das nächste Mal ein Vorwurf auf der Zunge liegt, halte inne. Frag dich, was dieser Moment dich lehren will. Beobachte dein Gefühl, behalte es bei dir, bleib gelassen und wohlwollend. Lass deine Gedanken kreisen – und spüre, wie es leichter wird. Ideen tauchen auf, Kreativität bringt neue Ansätze. Und der vermeintliche Auslöser? Spielt plötzlich keine große Rolle mehr.
Das ist gelebte Freiheit.

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